Rumänische Grammatik
Rumänische Substantive
Im Unterschied zum Deutschen werden rumänische Substantive kleingeschrieben. Wie das Deutsche, hat auch das Rumänische drei grammatische Geschlechter, ein männliches (Maskulinum), ein weibliches (Femininum) und ein sächliches Geschlecht (Neutrum). Natürlich treten auch im Rumänischen Substantive entweder im Singular (Einzahl) oder im Plural (Mehrzahl) auf.
Ähnlich wie im Deutschen, folgt das grammatische Geschlecht dem natürlichen Geschlecht, somit ist der Vater (tată), der Sohn (fiu) und der Junge (băiat) männlich, die Mutter (mamă), die Tochter (fiică) und das Mädchen (fată) weiblich. Die sächlichen Substantive bezeichnen nie belebte, sondern in aller Regel unbelebte Dinge, also zum Beispiel nume (Name), video (Video) oder taxi (Taxi).
Das Geschlecht im Rumänischen stimmt oft nicht mit dem Geschlecht der deutschen Entsprechung überein.
Männlich sind in der Regel:
- Bezeichnungen für männliche Personen und Tiere
- Monate, Zahlen und Buchstaben
Sächlich sind in der Regel:
- Neologismen
- Farben
Weiblich sind in der Regel:
- Bezeichnungen für weibliche Personen und Tiere
- Wochentage, Tageszeiten und Jahreszeiten
- die meisten Länder und Kontinente
- die meisten wissenschaftlichen Disziplinen
Ansonsten kann auch die Endung des Wortes Hinweise auf das grammatische Geschlecht geben.
Weibliche Substantive enden immer auf einen Vokal: -ă, -e, -a, -i.
Sächliche und männliche Substantive können im Nominativ Singular auf einen Konsonanten oder die folgenden Vokale enden:
Männliche Substantive enden in der Regel auf -u oder -i,
sächliche auf -u, -i, -o oder -ou.
Das sächliche Geschlecht ist im Rumänischen ein sogenanntes wechselhaftes Geschlecht, das sich im Singular wie ein männliches, im Plural aber wie ein weibliches verhält.
Die Artikel im Rumänischen
Das Rumänische kennt den unbestimmten und den bestimmten Artikel. Wie im Deutschen auch, steht der unbestimmte Artikel im Rumänischen vor dem Nomen zu dem er gehört. Im Singular lauten die Formen des unbestimmten Artikels bei männlichen und sächlichen Substantiven UN und bei weiblichen O.
M: un doctor (ein Arzt)
N: un curs (ein Kurs)
F: o adresă (eine Adresse)
Anders als im Deutschen gibt es im Rumänischen den unbestimmten Artikel auch im Plural. Er lautet für alle drei Geschlechter nişte.
Der bestimmte Artikel wird im Rumänischen an das Wort angehängt. Im Singular lauten die Endungen des bestimmten Artikels so:
M und N: - (u)l, -le
F: -(u)a
Der
bestimmte Artikel bei männlichen und sächlichen
Substantiven
ohne
Artikel |
mit
bestimmtem Artikel |
băiat
(Junge) |
băiatul
(der Junge) |
ochi
(Auge) |
ochiul
(das Auge) |
teatru
(Theater) |
teatrul
(das Theater) |
munte
(Berg) |
muntele
(der Berg) |
Der
bestimmte Artikel bei weiblichen Substantiven
ohne Artikel
|
mit
bestimmtem Artikel |
mare
(Meer) |
marea
(das Meer) |
femeie
(Frau) |
femeia
(die Frau) |
maşină
(Auto) |
maşina
(das Auto) |
cafea
(Kaffee) |
cafeaua
(der Kaffee) |
pijama
(Pyjama) |
pijamaua
(der Pyjama) |
Der
bestimmte Artikel im Plural
M: -i
N und F: -le
Fälle im Rumänischen
Wie das Deutsche, kennt auch das Rumänische Fälle. Zusätzlich zu den Fällen, die Sie aus dem Deutschen kennen, also Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ, gibt es im Rumänischen auch noch den Vokativ, der gebraucht wird um jemanden direkt anzusprechen. Erfreulicherweise haben jeweils der Nominativ und der Akkusativ, sowie der Genitiv und der Dativ die selbe Form, sodass kein Substantiv mehr als drei Formen aufweist.
Wie auch im Deutschen, werden die Fälle über die Artikel ausgedrückt, d.h. der bestimmte sowie der unbestimmte Artikel haben je nach Fall andere Formen.
|
männliches
Substantiv (Bsp.
prieten = Freund) |
weibliches
Substantiv (prietenă
= Freundin) |
Singular,
ohne Artikel
|
prieten |
prietenă |
Singular,
bestimmter Artikel
|
prietenul |
prietena |
Plural,
ohne Artikel
|
prienteni
|
prietene
|
Plural,
bestimmter Artikel
|
prietenii
|
prietenele
|
Rumänische Adjektive
Die rumänischen Adjektive flektieren nach Genus, Numerus und Kasus, sind steigerbar und
können mit dem bestimmten Artikel verbunden werden.
In Bezug auf das Genus ist die Flexion der Adjektive einfacher als die der Substantive, da die
Adjektive nur zwischen Maskulinum und Femininum unterscheiden. Die maskuline Form bestimmt im Singular maskuline und neutrale, im Plural nur maskuline Substantive. Die feminine
Form bestimmt im Singular nur feminine, im Plural feminine und neutrale Substantive.
Wenn ein Adjektiv Bestandteil eines nominalen Syntagmas ist, wird es in den meisten Fällen
dem Substantiv nachgestellt. In emphatischen Kontexten kann das Adjektiv vorangestellt werden. In diesem Fall übernimmt es den bestimmten Artikel: fata frumoasă / frumoasa fată ‘das
schöne Mädchen’.
Diese Gruppe umfasst die größte Zahl von Adjektiven.
(Klasse 1a) Die meisten Adjektive enden im Mask. Sg. auf einem Konsonanten. Zu dieser
Gruppe gehören u.a. die zahlreichen Ableitungen mit dem Suffix -os: Mask. gustos/gustoşi,
Fem. gustoasă/gustoase ‘lecker’. Einen besonderen Fall stellt die Untergruppe mit dem Diminutivsuffix -el dar, da das Fem. Sg. im heutigen Rumänisch ein anderes Suffix aufweist als in
der älteren Zeit (-ică statt -ea): Mask. mititel/mititei, Fem. mititică/mititele ‘(niedlich) klein’.
(Klasse 1b) Die Adjektive, die im Mask. Sg. auf -u enden, bilden zwei verschiedene Untergruppen:
– Die Adjektive, deren Stamm im Singular auf
endet, haben im Mask. Sg. ein silbisches -u und im Mask. Pl. ein silbisches -i: acru/acri ‘sauer’, negru/negri ‘schwarz’, simplu/ simpli ‘einfach’.
– Die Adjektive, die im Mask. Sg. auf -uu [u-u] enden, weisen ebenfalls im Fem. Sg. und Fem.
Pl. einen Hiat auf, reduzieren ihn aber im Mask. Pl. zum Diphthong [uj]: Mask. ambiguu/
ambigui, Fem. ambiguă/ambigue ‘zweideutig’.
Die Gruppe enthält zudem einige unregelmäßige Adjektive, die folgende Merkmale haben: Sie
sind einsilbig, enden im Mask. Sg. auf halbvokalischem -u und weisen im Femininum die Deklination der Substantive der Gruppe 6.2. cafea auf ( 2.4.2.): Mask. greu/grei, Fem. grea/grele
‘schwer’.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der Rumänischen Grammatik von Maria Iliescu und Victoria Popovici
Adjektive mit drei Endungen
Die Adjektive dieser Gruppe haben entweder eine einheitliche Pluralendung für Mask. und Fem.
oder eine einheitliche Form für Fem. Sg. und Fem. Pl.
(Klasse 2a) Die Adjektive, die im Plural kein Genus unterscheiden, enden im Mask. Sg. auf den
Konsonanten -c [k] oder -g oder auf -iu [iw/ju]: Mask. adânc/adânci, Fem. adâncă/adânci ‘tief’,
Mask. larg/largi, Fem. largă/largi ‘breit’, Mask. târziu [iw]/târzii, Fem. târzie/târzii ‘spät’,
Mask. propriu [ju]/proprii, Fem. proprie/proprii ‘eigen’. Zu dieser Gruppe gehören alle Adjektive auf -esc: Mask. românesc/româneşti, Fem. românească/româneşti ‘rumänisch’.
Diese Klasse umfasst auch einige unregelmäßige Adjektive: Mask. nou/noi, Fem. nouă/noi
‘neu’, Mask. roşu/roşii, Fem. roşie/roşii ‘rot’.
(Klasse 2b) Die geläufigsten Adjektive dieser Gruppe werden mit dem Suffix -tor gebildet:
Mask. risipitor/risipitori, Fem. risipitoare/risipitoare ‘verschwenderisch’.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der
Rumänischen Grammatik von Maria Iliescu und Victoria Popovici
Adjektive mit zwei Endungen
(Klasse 3a) Die Adjektive, die den Numerus nicht unterscheiden, enden vorwiegend auf -oi:
Mask. Sg./Pl. greoi, Fem. Sg./Pl. greoaie ‘schwer(fällig)’. Ein isolierter Vertreter dieser Gruppe
ist Mask. Sg./Pl. dibaci, Fem. Sg./Pl. dibace ‘geschickt’.
(Klasse 3b) Zu dieser Gruppe gehören sehr gebräuchliche Adjektive wie: Mask./Fem. Sg.
fierbinte, Mask./Fem. Pl. fierbinţi ‘heiß’, iute/iuţi ‘schnell; scharf’, repede/repezi ‘schnell’,
mare/mari ‘groß’, moale/moi ‘weich’, rece/reci ‘kalt’, subţire/subţiri ‘dünn’, tare/tari ‘hart’ sowie verde/verzi ‘grün’.
(Klasse 3c) Alle Adjektive, die auf dem Suffix -ui [uj] ‘-lich’ enden, gehören dieser Gruppe an:
amărui ‘recht bitter’, albăstrui ‘bläulich’. Vechi ‘alt’ und seine Ableitung străvechi ‘uralt’ sind
erst seit dem 20. Jh. Bestandteile dieser Gruppe (bis Anfang des 20. Jhs. war vechi ein Adjektiv
mit drei Endungen: Mask. Sg. vechiu, Fem. Sg. veche, Mask./Fem. Pl. vechi).
(Klasse 3d) Diese Gruppe enthält einige wenige der neologischen Adjektive auf -ace: rapace
‘Raub- (z.B. pasăre rapace ‘Raubvogel’), habsüchtig’; die übrigen Adjektive auf -ace sind unveränderlich.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der
Rumänischen Grammatik von Maria Iliescu und Victoria Popovici
Unveränderliche Adjektive
Zu den unveränderlichen Adjektiven gehören:
– die meisten neologischen Adjektive auf -e (forte ‘stark’) und besonders auf -ce: atroce ‘grausam’, eficace ‘wirksam’, perspicace ‘scharfsinnig’, propice ‘günstig’, precoce ‘frühreif’.
– neuere entlehnte Farbbezeichnungen: bej ‘beige’, bleu [blø] ‘hellblau’, bleumarin [blømarin]
‘dunkelblau’, maro ‘braun’, oranj ‘orange’, roz ‘rosa’.
– sonstige neuere Entlehnungen, darunter Anglizismen und internationale Abkürzungen: afro,
latino, sexy, gay, O.K., simpa.
– Adjektive, die von Adverbien abstammen: aşa ‘derartig’, un/o asemenea ‘solch ein(e)’.
– ehemalige Phraseologismen: anume ‘(ein) gewisser’, cumsecade ‘anständig’.
– Adjektive der Umgangssprache: ditamai ‘sehr groß’, doldora ‘übervoll’, get-beget ‘echt, Ur-’,
otova ‘gleichförmig, eintönig’, mişto ‘schön, gut, fein’, naşpa ‘schlecht’.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der
Rumänischen Grammatik von Maria Iliescu und Victoria Popovici
Zur Phonetik der Adjektive: Die Alternationen
So wie die Substantive und die Verben weisen auch die Adjektive Alternationen auf, und zwar
vokalische Alternationen in der betonten Silbe, seltener auch in der unbetonten Nachtonsilbe
sowie konsonantische Alternationen im Auslaut.
Die häufigsten vokalischen Alternationen der betonten Silbe sind e ~ ea, mit der Variante ie ~
ia, sowie o ~ oa:
Unter dem Einfluss der Pluralendungen -i und -e ergeben sich bei den Adjektiven folgende konsonantische Alternationen:
Die Palatalisierung l + i > i [j] tritt im Allgemeinen im alten volkstümlichen Wortschatz auf:
Mask. Sg. destul / Pl. destui ‘genug’, gol/goi ‘leer; nackt’, sătul/sătui ‘satt’. Das -l bleibt hingegen erhalten vor der Endung -i des Plurals in einigen älteren Adjektiven (domol/domoli
‘sachte’, fudul/fuduli ‘stolz’) und in den neologischen Adjektiven mit den Suffixen -al, -bil, -el:
industrial/ industriali ‘industriell’, descifrabil/descifrabili ‘entzifferbar’, fidel/fideli ‘treu’.
Dasselbe gilt für die Palatalisierung z + i > j [Y], die in manchen älteren Adjektiven (treaz/treji
‘wach’, viteaz/viteji ‘tapfer’) zu finden ist. Sie fehlt im älteren ursuz/ursuzi ‘mürrisch’, in den
neologischen Adjektiven, z.B. confuz/confuzi ‘verwirrt’, obez/obezi ‘übergewichtig’, sowie in
allen Nationalitäts- und Sprachadjektiven auf -ez: englez/englezi ‘englisch’, francez/francezi
‘französisch’.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der
Rumänischen Grammatik von Maria Iliescu und Victoria Popovici
Zur Phonetik der Adjektive: Die Alternationen
So wie die Substantive und die Verben weisen auch die Adjektive Alternationen auf, und zwar
vokalische Alternationen in der betonten Silbe, seltener auch in der unbetonten Nachtonsilbe
sowie konsonantische Alternationen im Auslaut.
Die häufigsten vokalischen Alternationen der betonten Silbe sind e ~ ea, mit der Variante ie ~
ia, sowie o ~ oa:
Unter dem Einfluss der Pluralendungen -i und -e ergeben sich bei den Adjektiven folgende konsonantische Alternationen:
Die Palatalisierung l + i > i [j] tritt im Allgemeinen im alten volkstümlichen Wortschatz auf:
Mask. Sg. destul / Pl. destui ‘genug’, gol/goi ‘leer; nackt’, sătul/sătui ‘satt’. Das -l bleibt hingegen erhalten vor der Endung -i des Plurals in einigen älteren Adjektiven (domol/domoli
‘sachte’, fudul/fuduli ‘stolz’) und in den neologischen Adjektiven mit den Suffixen -al, -bil, -el:
industrial/ industriali ‘industriell’, descifrabil/descifrabili ‘entzifferbar’, fidel/fideli ‘treu’.
Dasselbe gilt für die Palatalisierung z + i > j [Y], die in manchen älteren Adjektiven (treaz/treji
‘wach’, viteaz/viteji ‘tapfer’) zu finden ist. Sie fehlt im älteren ursuz/ursuzi ‘mürrisch’, in den
neologischen Adjektiven, z.B. confuz/confuzi ‘verwirrt’, obez/obezi ‘übergewichtig’, sowie in
allen Nationalitäts- und Sprachadjektiven auf -ez: englez/englezi ‘englisch’, francez/francezi
‘französisch’.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der
Rumänischen Grammatik von Maria Iliescu und Victoria Popovici
Substantive und Adjektive
Rumänisch ist wie Deutsch eine flektierende Sprache, d.h. grammatische Beziehungen werden durch Endungen ausgedrückt.
Im Rumänischen werden jeweils drei Geschlechter unterschieden: Maskulinum, Femininum und Neutrum.
Die überwiegende Anzahl der männlichen und sächlichen Hauptwörter endet in der unbestimmten Form des Singulars auf einen Konsonanten, -u oder -i, die überwiegende
Anzahl der weiblichen Hauptwörter auf -ă, -ea und betontes -a.
Das Rumänische kennt zwei Zahlen (Einzahl und Mehrzahl) und fünf Fälle. Zu den im Deutschen gebräuchlichen Fällen kommt noch der Vokativ (Anredeform) hinzu.
Im Rumänischen wird der bestimmte Artikel nachgestellt. Es gibt daher Deklinationsparadigmen für die unbestimmte und für die bestimmte Form. Dies gilt auch für Eigenschaftswörter:
Beispiel für die Deklination eines männlichen Hauptworts in Verbindung mit einem Eigenschaftswort (der Vokativ wurde weggelassen):
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der Informationsbroschüre über die rumänische Sprache des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur:
zum Download
Rumänische Verben
Im Rumänischen gibt es vier Konjugationsgruppen:
Die Personalpronomen werden meistens weggelassen.
Verneint wird mit nu (nicht), das im Satz vor dem konjugierten Zeitwort steht, z.B.
(Eu) nu lucrez. – Ich arbeite nicht.
Die Konjugation der Verben SEIN und HABEN
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der Informationsbroschüre über die rumänische Sprache des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur:
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Einführung in die rumänische Grammatik
Viele Tipps zur rumänische Grammatik finden Sie in der Informationsbroschüre über die rumänische Sprache des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur:
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