Rumänisches Alphabet lernen
Rumänische Aussprache
Im Rumänischen wird das lateinische Alphabet verwendet. Viele Buchstaben werden genauso ausgesprochen wie im Deutschen. Das rumänische Alphabet enthält jedoch auch einige Buchstaben, die Sie aus dem Deutschen nicht kennen.
Diese für Sie neuen Buchstaben sind: şŞ ţŢ ăĂ â îÎ
şŞ wird wie das deutsche „sch“ in „Schule“ ausgesprochen.
ţŢ steht für das „tz“, wie im deutschen Wort „Katze“.
ăĂ steht für den sogenannten Schwa-Laut, welcher ungefähr wie ein unbetontes „e“ klingt, etwa wie im deutschen Wort „Blume“.
â und îÎ stehen für den selben Laut: î steht am Wortanfang und am Wortende (auch nach einer Vorsilbe), â kann dagegen nur in der Wortmitte stehen. Dieser Laut hat im Deutschen keine Entsprechung. Er klingt etwa wie das „ü“ in „Mütze“, also wie ein deutsches „ü“ ohne Lippenrundung.
Die rumänische Schrift
Buchstabe |
Aussprache |
a, A
|
wie im Deutschen
|
ă, Ă
|
ist – nach der phonetischen Definition - ein Schwalaut und wird
ähnlich wie das " e" in "Mücke" gesprochen.
|
â, Â
|
ist – nach der phonetischen Definition - ein ungerundeter,
geschlossener Zentralvokal. Es gibt keine deutsche Entsprechung, es
ähnelt entfernt einem " ü".
|
b, B
|
wie im Deutschen
|
c, C
|
wie das deutsche "k". Vor den Vokalen "e" und "i" wird es wie "tsch"
(wie im ital. " Ciao") ausgesprochen.
|
d, D
|
wie im Deutschen
|
e, E
|
ist – nach der phonetischen Definition – ein ungerundeter,
halbgeschlossener Vorderzungenvokal. Gesprochen wird dieser Vokal
wie ein offenes "e" - wie das dt. "ä" im Wort „Bäcker“.
|
f, F
|
wie im Deutschen
|
g, G
|
wie im Deutschen, aber vor den Vokalen "e" und "i" wird ein "dsch"
(wie im ital. " Gigolo") gesprochen.
|
h, H
|
wie im Deutschen das "ch" (wie im Wort "Loch")
|
i, I
|
wie im Deutschen, wird aber am Ende eines Wortes nicht betont und
ist fast nicht hörbar
|
î, Î
|
gesprochen wie das "â", ist es - nach der phonetischen Definition -
ein ungerundeter, geschlossener Zentralvokal. Es gibt keine deutsche
Entsprechung, es ähnelt entfernt einem " ü". Der Unterschied
zwischen "â" und "î" ist nur sprachgeschichtlich bedingt.
|
j, J
|
wird wie ein stimmhaftes "sch" gesprochen (wie im Wort " Chance")
|
k, K
|
wie im Deutschen
|
l, L
|
wie im Deutschen
|
m, M
|
wie im Deutschen
|
n, N
|
wie im Deutschen
|
o, O
|
wie im Deutschen
|
p, P
|
wie im Deutschen
|
q, Q
|
wie im Deutschen
|
r, R
|
wird gerollt wie in der spanischen Sprache
|
s, S
|
ist immer ein stimmloses "s" (wie im Wort "Masse")
|
ş, Ş
|
wie das deutsche "sch"
|
t, T
|
wie im Deutschen
|
ţ, Ţ
|
wie das deutsche "z"
|
u, U
|
wie im Deutschen
|
v, V
|
wie das deutsche "w"
|
w, W
|
wie das deutsche "w", kommt aber meist nur in Fremdwörtern vor
|
x, X
|
wie das deutsche "x", kommt aber meist nur in Fremdwörtern vor
|
y, Y
|
wie das deutsche "i", kommt aber meist nur in Fremdwörtern vor
|
z, Z
|
ist immer wie ein stimmhaftes "s" (wie im Wort " Sohn")
|
Die Betong im Rumänischen
Im Rumänischen kann jede Silbe betont werden. Es gibt somit keine eindeutige Regel, wie ein rumänisches Wort betont werden muss.
Sie sollten daher die Betonung immer mitlernen.
Allgemein kann man sagen, dass ein Großteil der rumänischen Wörter auf der letzten oder vorletzten Silbe betont wird, die Ausnahmen sind jedoch zahlreich.
Sie können sich auf jeden Fall merken, dass der angehängte Artikel nie betont wird.
Aussprache der Diphtonge
Das Deutsche kennt nur drei Diphthonge (au, eu/äu, ei/ai), das Rumänische jedoch wesentlich mehr.
- Die Diphthonge au, eu, und ei werden nicht wie im Deutschen ausgesprochen, sondern getrennt: „a-u“, „e-u“ und „e-i“
- Folgt auf ein i ein Vokal, so wird das I wie ein J gesprochen. Diphthonge, die in in dieses Schema fallen sind: ia, io, iu, ie
- „ii“ am Wortende wird als ein langes I gesprochen
Groß- und Kleinschreibung
Anders als im Deutschen, werden im Rumänischen Substantive kleingeschrieben. Großgeschrieben wird/werden nur:
Wörter am Satzanfang
Namen von Personen, Firmen, Straßen, Städten, Ländern etc.
das Wort für Gott „Dumnezeu“
Bitte beachten Sie, dass auch Bezeichnungen für Sprachen und Nationalitäten, sowie für Monate und Wochentage kleingeschrieben werden.
Lautveränderungen im Rumänischen
Im Deutschen ändern sich meistens Vokale bei der Pluralbildung (eine Hand, zwei Hände). Im Rumänischen kommt es sowohl zu Vokal- als auch zu Konsonantenwandel. Die Lautveränderungen finden bei der Konjugation der Verben, bei der Pluralbildung sowie bei der Bildung der femininen Form aus der maskulinen statt.
Konsonant |
plus |
ergibt: |
c |
e,
i |
ce,
ci |
g |
e,
i |
ge,
gi |
t |
i |
ţi |
s |
i |
şi |
d |
i, î, â, ut |
zi, zî, zâ, zut |
sc |
i,
e |
şti, şte |
st |
i |
şti |
şc |
i,
e |
şti, şte |
Schauen Sie sich zu den Konsonantenveränderungen exemplarisch diese Pluralformen an
Singular |
Plural |
vacă
(Kuh) |
vaci
(Kühe)
|
student
(Student) |
studenţi
(Studenten) |
rus
(Russisch Sg.) |
ruşi
(Russische Pl.)
|
ghid
(Reiseleiter Sg.) |
ghizi
(Reiseleiter Pl.) |
cască
(Kopfhörer Sg.) |
câşti
(Kopfhörer Pl.) |
turist
(Tourist) |
turişti
(Touristen) |
ceaşcă
(Tasse) |
cesţi
(Tassen) |
Im Rumänischen finden folgende Vokalveränderungen statt:
Vokal |
plus Endung |
ergibt: |
ea |
i,
e |
e |
e |
ă |
ea |
ia |
i,
e |
ie |
oa |
i |
o |
o |
ă,
e |
oa |
Schauen
Sie sich zu den Vokalveränderungen folgende Beispiele an:
ceaşcă
(Tasse) |
cesi
(Tassen) |
românesc
(rumänisch, mask.) |
românească
(rumänische, fem.) |
băiat
(Junge) |
băieţi
(Jungs)
|
floare
(Blume) |
flori
(Blumen) |
frumos
(schön, mask.) |
frumoasă
(schöne, fem.) |
Diese
Vokalalternationen kommen nur selten vor:
Vokal |
plus Endung |
ergibt: |
a |
e |
e |
a |
i |
ă |
ă |
i,
e |
e |
â |
i |
i |
l |
i |
i |
n |
i |
i |
Auch
hierzu ein paar Beispiele zur Verdeutlichung:
masă
(der Tisch) |
mese
(die Tische) |
gară
(Bahnhof) |
gări
(Bahnhöfe) |
măr
(Apfel) |
mere
(Äpfel) |
tânăr
(Jugendlicher) |
tineri
(Jugendliche) |
copil
(Kind) |
copii
(Kinder) |
spun
(ich sage) |
spui
(du sagst) |
Rumänisches Alphabet
Nur in der Dnjestrischen Moldauischen Republik wird Rumänisch/Moldauisch noch
mit kyrillischen Buchstaben geschrieben. Überall sonst ist heute der Gebrauch des
lateinischen Alphabets die Norm. Vor 1860 wurde Rumänisch sowohl in kyrillischer
als auch in lateinischer, manchmal sogar in griechischer Schrift geschrieben. Das
kyrillische Alphabet, das für das Rumänische verwendet wurde, hatte 43 Buchstaben, von denen einige für die rumänische Variante typisch waren. Wurde in lateinischer Schrift geschrieben, folgte man vor 1860 zunächst der ungarischen Orthographie. Als das Gebiet der heutigen Republik Moldau 1940 von der Sowjetunion
annektiert und die Sprache in „Moldawisch“ umbenannt wurde, wurde das lateinische
Alphabet in der Moldauischen SSR durch ein nach dem Vorbild des Russischen
gestaltetes kyrillisches ersetzt. 1989, noch vor der Unabhängigkeit der Republik
Moldau (1991), wurde wieder die rumänische Variante des lateinischen Alphabets
eingeführt.
Nach offizieller Annahme des lateinischen Alphabets zur schriftlichen Wiedergabe
der rumänischen Sprache 1860 befürworteten manche Sprachnormierer eine eher
phonemische, andere eine eher etymologische Schreibung. Heute ist die rumänische
Schreibung bis auf wenige Ausnahmen phonemisch. Die Kontroverse zwischen eher
phonemischer und eher etymologischer Schreibung findet auch in der wechselnden
Verwendung der Buchstaben â und î, die beide denselben Laut bezeichnen, selbst
bis in jüngste Zeit ihren Niederschlag. Zwischen 1953 und 1966 wurde in Rumänien
ausschließlich der Buchstabe î verwendet, zwischen 1966 und 1993 wurde für alle
Ableitungen des Wortes român (rumänisch) der Buchstabe â wiedereingeführt. Seit
1993 wird im Inlaut generell der Buchstabe â und im Anlaut der Buchstabe î
verwendet. In den Ableitungen des Wortes a fi (sein) wird aus etymologischen
Gründen u statt î geschrieben (z.B. eu sunt statt eu sînt für ich bin usw.). Die
Akademie der Republik Moldau hat die Beschlüsse der Rumänischen Akademie von
1993 allerdings nicht anerkannt, sodass in der Republik Moldau heute die zwischen
1966 und 1993 in Rumänien gültige Orthographie Norm ist.
Aa, Ăă, Ââ, Bb, Cc, Dd, Ee, Ff, Gg, Hh, Ii, Îî, Jj, Kk, Ll, Mm, Nn, Oo, Pp, Rr, Ss, Şş,
Tt, Ţţ, Uu, Vv, Xx, Zz.
Nur im Rumänischen, nicht aber im Deutschen kommen vor: ă, â, î, ş und ţ
Nur im Deutschen, nicht aber im Rumänischen kommen vor: q, w, y, ä, ö, ü und ß
Anmerkungen zur Aussprache:
ă Schwalaut (kommt sowohl in betonten als auch in unbetonten Silben vor)
â entspricht dem russischen ы (ein dunkler Laut, der wie ein i mit flach liegender Zunge oder wie ein u ohne Lippenrundung gesprochen wird)
c vor e und i wie tsch in Deutsch, sonst wie k in kommen
ch vor e und i wird wie k gesprochen
e meist wie im Deutschen; im Anlaut von Personalpronomina, z.B. eu (ich) und von Formen des Hilfszeitwortes a fi (sein), z.B. este (er/sie/es ist) mit davor gesprochenem i
g vor e und i wie g in Gin, sonst wie g in gehen;
gh vor e und i wird wie g gesprochen
i zeigt am Wortende nach einem Konsonanten lediglich die Palatalisierung des vorangehenden Konsonanten an. Soll ein i am Wortende gesprochen werden, muss ii geschrieben werden.
î gleiche Aussprache wie â
j stimmhaftes sch wie j in Journal
s wie ss in Fass (stimmlos)
ş wie sch in Schule
ţ wie tz in Katze
v wie w in Wasser
z wie s (stimmhaft gesprochen) in Rose
Abgesehen von jenen Lauten, die im Deutschen keine Entsprechung haben, macht
Rumänischlernenden mit Deutsch als Muttersprache vor allem die Aussprache der
Diphthonge (Zwielaute) und der Triphthonge (aus drei Vokalen bestehende Dreifachlaute) Schwierigkeiten. Insgesamt können im Rumänischen 25 Diphthonge und 10
Triphthonge gebildet werden. Während fallende Diphthonge, bei denen das Hauptgewicht auf der ersten Komponente liegt, auch im Deutschen vorkommen, sind
steigende Diphthonge mit dem Gewicht auf der zweiten Komponente dem Deutschen
fremd, z.B. ea in lucrează (er/sie/es arbeitet), oamenii (die Menschen) usw. Beispiele
für Triphthonge sind etwa die Wörter spuneai (du sagtest) oder spuneau (sie sagten).
In oaie (Schaf) oder cafeaua (der Kaffee) folgen sogar vier Vokale aufeinander.
Diese sowie weitere Tipps finden Sie in der Informationsbroschüre über die rumänische Sprache des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur:
zum Download